Bad Belzigs Ortsteil Fredersdorf wird offiziell zweisprachig
Spätestens bis zum 12. Juni, wenn die Bewertungskommission des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ wieder nach Fredersdorf kommt, sollen die Ortseingangsschilder entsprechend ausgetauscht sein. Der bisherige Aufdruck „Fredersdorf“ wird auf ihnen um den plattdeutschen Zusatz „Fräesdörp“ ergänzt.
Im Vorfeld hatten die Fredersdorfer diesbezüglich auch Kontakt zum Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg aufgenommen, der das Vorhaben begrüßte, um das Plattdeutsche sichtbarer werden zu lassen.
In Fredersdorf wird die Sprache der Altvorderen noch immer gesprochen und gepflegt. Unter anderem während des traditionellen Herbstfestes geben Einwohner, die des Plattdeutsch noch mächtig sind, Kostproben ihrer Sprachkenntnisse ab. Bis in die 1940er-Jahre war das „Fräesdörpsche Platt“ noch generationsübergreifend Alltagsprache im Dorf.
Die Kinder wuchsen damit auf, obwohl in der Schule Hochdeutsch gesprochen und geschrieben wurde. Nach dem Ende des zweite Weltkrieges verschwand die Mundart immer öfter aus dem Alltagsgebrauch und verlor an Bedeutung.
2007, als der Lütter Werner Leisegang die Lütter Mundartgruppe gründete, konnte er auch in Fredersdorf Menschen gewinnen, denen die Sprache der Altvorderen noch am Herzen lag. Seidem trifft sich im Dorf in loser Folge eine Gruppe interessierter Fredersdorfer, die das „Fräesdörpsche Platt“ bewahrt.
(Text: Bärbel Krämer)