Geschichte

Fredersdorf – Geschichte

Unser Dorf, wahrscheinlich schon um 1200 gegründet und als Straßenangerdorf angelegt, wurde 1313 erstmals urkundlich erwähnt. In langer wechselvoller Geschichte lebten die Menschen hier sehr bodenständig. Ihren Lebensunterhalt bestritten sie über die Jahrhunderte hinweg fast ausschließlich durch Landwirtschaft. Zeugnis davon geben noch heute die typischen Vierseitenhöfe im Ortskern.

Es spricht für den Fleiß und die Heimatverbundenheit der Fredersdorfer, dass diese das Ortsbild prägenden Strukturen fast vollständig erhalten werden konnten. Jüngeren Ursprungs ist die zweite Bebauungsachse, südlich des Baches gelegen, auch Ortsteil „Sandberg“ genannt.

Hier siedelten sich ab dem 17. Jahrhundert hauptsächlich Handwerker und Tagelöhner an. Zur Eigenversorgung betrieben aber auch diese kleine Landwirtschaften.

 

Die nach 1870/80 erfolgte landwirtschaftlich geprägt Bebauung ist bis heute weitgehend erhalten geblieben.

Eine im Jahre 2019 erarbeitete Leitlinie zur baulichen Gestaltung der Ortschaft hat im Dorf zu einer stärkeren Beachtung historischer Elemente bei der Sanierung der Wohn- und Nebengelasse geführt.

 

Der Anger mit seiner Raumfolge von Dorfplatz -Kirchhof – Platz am Dorfgemeischaftshaus und die Hauptstraße als Mitte des Dorfes sollen mit ihren typischen Elementen wie Obstbäumen, der Wiesen- flächen und der Lesesteinpflaster erhalten bzw. wiederhergestellt werden.

 

Die Fredersdorfer Wassermühle wird erstmals 1441 schriftlich erwähnt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war sie mit Getreidemahl- und Schneidegängen sowie mit Öl- und Hirsestampfern ausgestattet.

1973 wurde der Mühlenbetrieb eingestellt. Seit den 1990er Jahren wurden die Gebäude saniert und ab dieser Zeit beherbergt das Mühlengehöft eine Gästepension (www.pension-zur-muehle.eu).

Das Herrenhaus

Schon seit Mitte des 15. Jahrhunderts waren die Mitglieder der Adelsfamilie von Oppen Grundherren von Fredersdorf, doch wo und wie diese
Adelsfamilie, die noch weiteren Grundbesitz in der Zauche hatte , damals wohnte , darüber kann nur gemutmaßt werde.

Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts entsteht in Fredersdorf ein Gutshaus im Stile des Barock: 1719 wird ein eingeschossiger Putzbau errichtet. 1748 lässt der damalige Besitzer Ludwig von Oppen diesen Bau durch zwei Flügel einrahmen. Später kommt eine großzügige Terrasse dazu, über die man von der Halle die Salons betritt. Zuerst ist das Mansardenwalmdach mit rötlichen Ziegeln gedeckt, erst auf einem Foto von 1904 zeigt sich das Dach schiefergedeckt. Im 19. Jahrhundert wird um das Haus ein Park angelegt, umgeben von einer Klinkermauer. Ein langer Weg mit zwei Brücken führt durch ein Tor bis zur Dorfstraße über den Fredersdorfer Bach und die Karpfenteiche, die später zur Badeanstalt werden. Ein herrlicher Park mit großen Bäumen, gepflegtem Rasen, einem Pavillon, einer Muschelgrotte, ein Rehpark und später ein Tennisplatz umgeben das Gebäude.

Als Grundherren besitzen die von Oppens Fredersdorf seit 1470 zu Lehen. Das heißt, sie bewirtschaften das Land mithilfe von abhängigen Bauern und haben außerdem ein Recht auf Abgaben und Dienste der Bauern. Ihrem Lehnsherren gegenüber sind sie zu Waffendienst verpflichtet. Um 1500 werden dann aber die Grundherren zu Gutsherren, also zu Leitern landwirtschaftlicher Betriebe. Für 1914 wird deutlich, dass sich das Gut Fredersdorf auf Forstwirtschaft spezialisiert hat. In der Zeit nach 1500 werden die Territorien in Deutschland, so auch in Brandenburg, neu organisiert. So sind dann auch die von Oppens Träger der staatlichen Verwaltung, besuchen die Brandenburger Ritterakademie, werden „Preußischer Jägermeister“ und sogar Landrat. Auch im brandenburgisch – preußischen Heeresdienst finden die Oppens jahrhundertelang den Schwerpunkt ihrer beruflichen Tätigkeit.

Der letzte Gutsherr auf Fredersdorf, Hans-Carl von Oppen zu Huldenberg, wird Diplom-Forstwirt und baut den Forstbetrieb einschließlich Sägemühle aus. Aber als Oberleutnant d.R. zieht auch er in den Krieg und wird seit Januar 1943 bei Stalingrad vermisst. Seine Ehefrau bleibt mit den zwei Töchtern allein, muss dann aber 1945 das Gut verlassen.

 

Beim ehemaligen Gutshaus des Fredersdorfer Rittergutes handelt es sich um einen 1719/20 errichteten barocken Putzbau, der 1749/50 durch zwei Seitenflügel ergänzt wurde. Nach Umbauten im 20. Jahrhundert erhielt das Haus im Zuge einer aufwendigen Sanierung 2004-2007 sein barockes Gepräge weitgehend zurück.

Von 1945 an wird das Herrenhaus erst zum Teil, dann vollständig zur Schule. Fast 40 Jahre lang besuchen erst die Fredersdorfer, dann aber auch die Schwanebecker und Lütter Kinder diese Schule.
In den 80er, aber auch noch in den 90er Jahren wird das Herrenhaus als Touristenstation bzw. als Schullandheim genutzt. Ende der 90er Jahre wird es vom Landkreis in Privathand verkauft.

Das Gelände der Badeanstalt allerdings wurde und wird von den Fredersdorfern immer mehr ausgebaut und ist im Sommer das Zentrum des Dorfes.