Naturschutz

Naturschutz in Fredersdorf

Als bereichernd empfinden wir es, von einer unverwechselbaren Natur umgeben zu sein. Die Weite des Urstromtals in Kombination mit den bewaldeten Ausläufern des Hohen Flämings bietet viel Raum zum Entspannen und Krafttanken.

Die Fredersdorfer wissen das zu schätzen und tragen dem mit kreativen Aktionen Rechnung. In bewährter Gemeinschaftsarbeit legten sie 2014 entlang des Baches einen neuen Wanderweg an, nachdem der alte „Hundewagenweg“ vor Jahren zu Ackerland umgepflügt worden war. Weil an unserem Bach wieder Biber leben, entstand mit dem „Fredersdorfer Biberwanderweg“ ein neues Kleinod für Einheimische und Gäste.

Die idyllisch gelegene Strecke mit Rastplatz erfreut sich großer Beliebtheit. Informationstafeln zur heimischen Flora und Fauna ergänzen das Angebot. Ehrenamtliche Helfer kümmern sich zuverlässig um die Pflege des viel frequentierten Weges. Sogar ein Gottesdienst in freier Natur konnte hier schon gefeiert werden.

 Naturverbundenheit spiegelt sich auch im Gemeinschaftsprojekt zu Begrünung des Ortskernes wider. Nach Baumpflanzungen auf dem Kirchhof war der Wunsch entstanden, auch entlang der Hauptstraße wieder eine Baumallee anzulegen, die nach historischem Vorbild aus Obstbäumen bestehen sollte. Unter aktiver Beteiligung der Anwohner wurde das Projekt in Eigeninitiative geplant und im Herbst 2018 mit der Pflanzung von 32 regional typischen Sorten begonnen.

Mit einer zusätzlichen Pflanzaktion kam es 2021 zur Erweiterung des öffentlichen Obstbaumbestandes. Das anfallende Obst wollen wir später gemeinsam ernten und verbrauchen. Geplant ist die Anschaffung einer Obstpresse, um Saft einer eigenen Marke gewinnen zu können, was dem Gemeinschaftsgeist einmal mehr neue Impulse verleihen dürfte.

 

Verantwortungsbewusstes Handeln im Sinne des Umweltschutzes kommt darüber hinaus auch durch private Initiativen zum Ausdruck. Neben Blühstreifen an Ackerflächen, die von ortsansässigen Bauern angelegt werden, tragen Blühwiesen in Hausgärten zur Erhaltung der Artenvielfalt bei.

In einem Fall geschieht das schon seit drei Jahren auf 1000 Quadratmetern. Die Fläche wird lediglich einmal im Jahr von den Schafen der Familie abgeweidet. Die Anlage einer privaten neuen Streuobstwiese mit alten robusten Sorten ist ebenso mit der Hoffnung verbunden, den Folgen des Klimawandels zu trotzen, wie eine Initiative zum nachhaltigen zukunftsfähigen Waldumbau.

Nachdem ein privater Waldbesitzer 2006 und 2008 begonnen hatte, auf einer 4 Hektar großen Fläche Traubeneichen, Spitzahorn, Douglasien und Roteichen zu pflanzen, haben sich die Bestände erfolgreich etabliert. Anders als die vorherrschenden Kiefern-Monokulturen kamen sie mit den heißen trockenen Sommern der letzten Jahre gut zurecht. Darüber hinaus bieten sie Vögeln und Wildtieren Deckung und Nahrung. Spaziergänger erfreuen sich schon heute an der bunten Vielfalt des heranwachsenden Mischwaldes.

Zu einem typisch dörflichen Leben gehört es für viele Familien dazu, Möglichkeiten zur Selbstversorgung zu nutzen. Die großen Hausgärten eignen sich gut, um Gemüse, Kartoffeln oder Kräuter anzubauen. Auch eine artgerechte Hühner- oder Kleintierhaltung ist gut möglich und wird vielfach praktiziert. Frische, selbsterzeugte Lebensmitteln, die ohne weite Transportwege auf den Teller gelangen, sind nicht nur lecker und gesund, sie helfen mit einer guten CO₂-Bilanz auch unserer Umwelt. Darüber hinaus leisten mehrere Hobbyimker einen wertvollen Beitrag zur Bereicherung der Natur, indem ihre Bienen im Umfeld viele Nutzpflanzen bestäuben.

Dass viele Dächer unseres Dorfes inzwischen mit Solar-Modulen bestückt sind, um Sonnenenergie zum Heizen oder zur Stromerzeugung zu nutzen, lässt ebenfalls auf wachsendes Umweltbewusstsein schließen. Während der letzten Jahre investierten viele Grundstücksbesitzer in solche Anlagen und die Tendenz dazu hält an.

 

Um Nachhaltigkeit geht es auch im dörflichen Miteinander. In unserem Freibad konnte nach Einbau der neuen Dosierungstechnik der Einsatz von Chemikalien um 50 Prozent gesenkt werden.

Verbunden mit dem Vorsatz, bei unseren Festen und Zusammenkünften kein Wegwerfgeschirr mehr zu benutzen, wurde 2019 ein Aufruf gestartet, überschüssiges Geschirr und Besteck aus den Haushalten zu spenden. Die Resonanz war beeindruckend, neben Sammeltassen, Gläsern und Restbeständen von Service oder Besteckkästen wurden sogar die Schränke zum Aufbewahren dieser „Schätze“ zur Verfügung gestellt.

Die Aktion hat sich nachfolgend gut bewährt, unsere Feste erfahren auf diese Weise eine weitere Bereicherung. Als positiver Nebeneffekt befördert nämlich ein Wiedererkennungsfaktor das gemeinsame Erinnern. Als unproblematisch hat sich indessen die praktische Handhabung des nachhaltigen Geschirreinsatzes erwiesen. Ein gut organisierter „Abwaschdienst“ sorgt während unserer Feste jederzeit für Nachschub. Für den Transport stehen praktische Boxen bereit.
Darüber hinaus ist es möglich, unsere Partyzelte und -Möbel auch für private Zwecke auszuleihen.

Das wird von den Bürgern gern angenommen, denn große Gärten und Grundstücke lassen sich auch für Familienfeiern gut nutzen.