Unsere Kirche
Die Fredersdorfer Kirche
Ältestes Gebäude im Ort ist die Kirche, deren feldsteinernes Schiff dem 13. Jahrhundert entstammt (Abb. 2). 1744 wurde die Kirche nach Osten durch eine Gruft mit einer Patronatsloge darüber verlängert.
Der 1859 errichtete Westturm aus Ziegelstein auf Feldsteinunterbau ersetzte einen 1827 abgebrochenen alten Turm. Am Eingang zum Friedhof befindet sich ein Denkmal für in den Weltkriegen gefallene Einwohner des Ortes.
Dass Gemeinsinn in Fredersdorf eine lange Tradition hat, wird am Beispiel der Kirche eindrucksvoll sichtbar. Dem alten Gotteshaus aus dem 13. Jahrhundert, symbolträchtig mitten im Dorf gelegen, wurde über die Jahrhunderte hinweg viel Aufmerksamkeit zuteil.
Unsere Vorfahren bauten an oder um und bewahrten es vor Verfall, wobei sie sich selbst von Naturgewalten und Brandkatastrophen nicht entmutigen ließen.
Insofern hat jede Generation Anteil daran, dass wir heute mit unserer gut erhaltenen altehrwürdigen Kirche ein echtes Kleinod besitzen.
Wegen ihrer wertvollen Inventarien und der bemerkenswerten Akustik wird sie seit 2021 als Etappenziel einer Kirchenwanderroute überregional empfohlen.
Den Menschen vor Ort diente sie seit Jahrhunderten als Anlaufpunkt in allen Lebenslagen und wird bis heute von einer aktiven Kirchengemeinde geprägt.Persönliche Höhepunkte im Leben der Menschen wie Trauung, Taufe oder Konfirmation werden gern zum Anlass genommen, auf dem angrenzenden alten Kirchhof eine Baumpatenschaft zu übernehmen, was in feierlicher Form geschieht. Zur Begrünung der zuvor tristen Freifläche wurde diese Aktion von Kirchenchor und Kommune einvernehmlich ins Leben gerufen und im Jahr 2010 gestartet. Bereits wenige Jahre später waren alle 20 neu gepflanzten Ebereschen “vergeben“. Erfreulich war und ist es, wenn immer wieder „Hochzeitsbäume“ zu „Familienbäumen“ aktualisiert oder bestehende Patenschaften um Geschwisterkinder erweitert werden können. Verbunden mit dem Wunsch, dass junge Menschen auf diese Weise eine lebendige Verbundenheit mit „ihrem“ Baum entwickeln, birgt dieses Projekt auch für das Dorf viel Hoffnungspotenzial.
Als Resultat von Gemeinschaftsgeist und Fantasie bereichern unseren Kirchhof auch einige Kleinkunstwerke. Die Holzskulptur „Liebe Brise“, von einem Künstler der Region 2013 geschaffen, wird von den Menschen ganz pragmatisch gern als Sitzplatz genutzt. Das Eichenholz dazu hatte eine Fredersdorfer Familie bereitgestellt.
Bei den vier Eichenstelen mit integrierten Keramikarbeiten handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt, das 16 Laienkünstler aus unserem Dorf 2016 unter professioneller Begleitung erschufen. Ihr Anliegen, Dorftypisches darzustellen und zu einem Ganzen zusammenzufügen, findet nach wie vor Anerkennung bei Einheimischen und Gästen.
Einer Privatinitiative ist es zu danken, dass auf unserem Kirchhof außerdem eine Blumenwiese entstehen durfte. Tausende Krokusse und andere Frühblüher eröffnen die Saison, später lockt die Langgraswiese Bienen und Insekten an. Ein Weg über den Kirchhof, ebenfalls 2016 angelegt, stellt indessen die Verbindung zum Dorfgemeinschaftshaus her. Da sich die Kirchengemeinde als Teil der Dorfgemeinschaft versteht, verlaufen Grenzen oft fließend.
Die Freifläche zwischen Kirche und Dorfgemeinschaftshaus lässt sich sowohl für Feste und dörfliche Aktivitäten als auch für Freiluftgottesdienste (wie während der Pandemie) nutzen. Als Zeichen der Verbundenheit unterstützte die Dorfgemeinschaft 2018 den Umbau der historischen Turmuhr mit einer Spende.