Als die Gemeinde an diesem Ostermontag nach einem festlichen Gottesdienst begleitet vom Fredersdorfer Chor und Bläserchor aus der Kirche strömte, wurde auf dem Vorplatz des Gemeindeshauses schon eifrig gegrillt. Vom Mittagessen gestärkt erwarteten alle gut gelaunt den Beginn der Osterwanderung.
Mit weißen Plüschohren als Osterhäschen verkleidet tanzten einige Kinder des Dorfes begleitet von zwei Müttern einen lustigen Reigentanz. Nach einer kurzen Ansprache des Ortsvorstandes und der Wanderleiterin Carmen Jahn, die mit ihrem Wanderteam alles sorgfältig vorbereitet hatte, ging es los.
Wie jedes Jahr konnten die Frauen und Männer, die nicht so gut zu Fuß sind, in die Kutsche, vor die vier Schimmel gespannt waren, steigen und so ganz bequem mit dabei sein.
Die übrigen 90 wanderlustigen Fredersdorfer*innen und ihre Ostergäste liefen durch das Dorf, auf dem breiten Weg in den an Fredersdorf angrenzenden Wald. Dort ging es kreuz und quer durch den Kiefernwald. Die Sonne kam hervor und manche eine, einer musste Jacken und Pullis ablegen und mittragen.
Mitten im Wald hielten alle an und erfuhren Wissenswertes über den Feldhasen und seine Gewohnheiten. Darauf durften die Kinder laut und immer lauter nach dem Osterhasen rufen. Die bunt gekleidete Häsin erschien dann auch bald zwischen den Bäumen, und kurz darauf konnten auch ihre beiden verloren gegangenen Hasenkinder herbeigerufen werden. Für alle Kinder gab es Ostereier. Später fanden sie am Wegrand auf dem Waldboden noch mehr bunte Schokoladeneier.
Und an einem besonderen Waldplatz, dessen genaue Koordinaten die Fredersdorfer nicht verraten wollen, gab es bunte selbstgebastelte Osterkörbchen und noch mehr Eier. An diesem geheimen Waldplatz erschien der erstaunten Wandergesellschaft Holla, die Waldfee mit einer neuen, kunterbunten Frisur und erzählte eine nette Geschichte.
Zurück im Dorf auf dem Sportplatz gab es erfrischende Getränke. Die Kutsche drehte eine flotte Runde über den Sportplatz, Eierlikör wurde herumgereicht und alle waren eingeladen bei einem lustigen Ostereierwettlauf mitzumachen.
Doch hier war die Wanderung noch nicht zu Ende. Weiter ging es über den berühmten Fredersdorfer Biberweg am Bach entlang bis zur Brücke, zur „Schlusenbröje, die öwwer unse Bäeke führt“. Dort wurde von Thomas und Maria – im schönsten Platt vorgetragen – die Geschichte der Belziger Landschaftswiesen und der vielen Brücken über die zahlreichen Kanäle und Bäche erzählt.
Und „wetts de denn ok, worumme unse Landschaftswischen „Landschaftswischen“ heeten?“
Nein, die Landschaftswiesen heißen nicht wegen der schönen Landschaft „Landschaftswiesen“. „Landschaft“ steht für die Herrschaft von der Belziger Burg Eisenhardt, denen die Wiesen des Urstromtals früher, bevor sie sie an die Bauern verkauften, gehörten.
Thomas: „Där Noame „Belzer Landschaftswischen“ stimmt denn awwer schon lange nich mehr.“
Maria: „Doa hesst de Recht.“
Thomas: „Awwer janz ejal, wie immer det hier ok hitt, inne schöne Landschaft hän weei allemoal um uns drummerum.“
Zurück ging’s dann über die Hauptstraße zum Gemeindehaus. Dort erwartete die Wandergesellschaft ein großes Buffet mit selbstgebackenen Kuchen und Kaffee, und et wurre noch ville geschnackt.