Foto: S. Rau

zum Europäischen Tag der Muttersprache laden der Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg e. V. und die Naturparkverwaltung Hoher Fläming am 21. Februar zur Vorstellung der Projektergebnisse „Rettet das Flämingplatt“ ein.

Mittwoch, 21. Februar, Zeit: 10:00 Uhr
Ort: Kulturzentrum Bad Belzig, Weitzgrunder Straße 4
14806 Bad Belzig

Flämingplatt ist eine stark gefährdete Regionalsprache, die südlich von Potsdam noch gesprochen wird. Auf Initiative der Naturparkverwaltung Hoher Fläming förderte das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur mit Lottomitteln das Projekt „Rettet das Flämingplatt“.

Der Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg e. V. hat 2023 das Projekt erfolgreich abgeschlossen. Ziel war es, das Flämingplatt durch digitale Sprachaufnahmen zu dokumentieren und damit das authentische Flämingisch für die Nachwelt zu bewahren. Projektmitarbeiter Ronald Heber konnte dank seiner sprachlichen wie technischen Kompetenz mit 24 Muttersprachlern sprechen.

In Reppinichen hörte Naturparkleiter Steffen Bohl bei der Auszeichnung der Naturpark-Kita die (Ur-)Großeltern der Kinder noch das Flämingplatt sprechen – die Projektidee war geboren. Darüber hinaus wurden im Projekt weitere Plattsprecher im Raum Bad Belzig und Jüterbog aufgesucht, die in Einzelinterviews oder Gesprächsrunden befragt wurden.

Zugrunde lag ein im Vorfeld erarbeiteter, einheitlicher Fragenkatalog, der je nach Situation erweitert wurde. Neben Fragen zur Person selbst wurden die Teilnehmenden angeregt, über Landschaft, Natur, Arbeitsleben und Kultur des Landstrichs südlich von Potsdam in ihrer Muttersprache Flämingisch zu reden.
Das entstandene Material musste digital aufgearbeitet, aufwendig geschnitten und zusammengefügt werden. Die nun vorliegende CD „Een Hoog up Flämingisch“ wird Interessierten aus der Region und Sprachwissenschaftlern für die Weiterarbeit zur Verfügung gestellt werden.

Nach diesem Vorbild will der Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg e. V. auch in anderen Regionen zeitgemäß digital „Sprache retten“.

Bei der Informationsveranstaltung werden Einblicke in die Ergebnisse, Film- und Tonbeispiele vorgestellt und ein Ausblick gewagt, ob und wie diese schöne Sprache wieder zur Stärkung der regionalen Identität häufiger in den Alltag zurückkehren könnte.